Schienenschleifen
...
Neuschienenschleifen
Beim Schleifen von Neuschienen, vor Inbetriebnahme der Schienen bzw. möglichst zeitnah danach, werden die durch den Walzvorgang bei der Schienenherstellung erzeugten Unterschiede in der Oberflächenstruktur (kohlenstoffarme und kohlenstoffreiche Stellen) durch das Abtragen der obersten randentkohlten Schicht beseitigt. Neben der Herstellung einer homogenen Oberfläche des Fahrkopfes können gleichzeitig eventuelle Beschädigungen der Fahrfläche durch den Baustellenbetrieb, Verbindungsschweißungen, lagerbedingter Oberflächenrost sowie Abweichungen zum geforderten Schienenkopf-Sollquerprofil bearbeitet werden. Zudem verlängern sich die Bearbeitungsintervalle aufgrund der verzögerten Fehlerbildung.
Präventives Schleifen
Beim präventiven Schleifen werden Schienenfehler, wie beispielsweise Head Checks, Riffel- und Wellenbildungen oder zu hohe Profilabweichungen schon im Anfangsstadium ihres Entstehens bekämpft. Dies wird durch die Entfernung der verhärteten und spröden Schienenoberfläche erreicht, wofür nur relativ geringe Abtragstiefen als auch weniger Überfahrten notwendig sind. Dadurch wird die Sicherheit und die Lebensdauer der Schiene stark erhöht, Geräuschemissionen und schlechtem Fahrkomfort vorgebeugt und gleichzeitig die Kosten je Fertigmeter gegenüber dem korrigierenden Schleifen reduziert.
Korrekturschleifen
Das korrigierende Schleifen wird angewandt, um verschlissene bzw. gegebene Schienenkopflängs- und -querprofile in die geforderten Sollwerte zu versetzen, Schienenfehler wie zum Beispiel Überwalzungen oder Riffel zu beseitigen sowie Sonderprofile herzustellen.
Hierfür werden die gewünschten Radien auf dem Schienenkopf durch die Anpassung der Winkelstellung der einzelnen Schleifmodulachsen und die damit verbundene Erzeugung von Schleiffacetten wieder hergestellt. Die so erzeugten Schleiffacetten werden dabei so schmal wie möglich gehalten, um dem geforderten Zielprofil so nahe wie möglich zu kommen.
Herstellen von Sonderprofilen
In einigen Fällen kann es aus Gründen der Fahrsicherheit, zur Vermeidung von Rollkontaktermüdung und bei besonderen Belastungs-, Geschwindigkeits- oder Verschleißsituationen von Bedeutung sein, Sonderschienenkopfprofile zum Einsatz zu bringen. Derartige Schleifstrategien werden unter anderem bei der Anti-Head-Check-Bearbeitung, der Herstellung von asymetrischen Schienenprofilen in hochbelasteten Bogenbereichen sowie bei Spurkorrekturen angewendet.